„Das Vertrauen in die demokratischen Institutionen ist seit Jahren rückläufig“, sagt der Pädagogikprofessor Klaus Zierer in SWR2. In seinem Buch „Demokratie in die Köpfe. Warum sich unsere Zukunft in den Schulen entscheidet“, plädiert er zusammen mit Julian Nida-Rümelin dafür, Schülern die Chancen von Mitbestimmung und Bürgerbeteiligung aufzuzeigen.
Demokratische Handlungskompetenz erfahrbar machen
„An den Schulen sollten junge Menschen mehr lernen, wie sie mitbestimmen und bei wichtigen Entscheidungen einbezogen werden können“, erklärt Zierer im Gespräch mit SWR2. Das Ziel müsse sein, dass die Schüler Handlungskompetenz aufgrund demokratischer Strukturen haben. Das sei jedoch die Seltenheit.
Bildung gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft
„Wenn Demokratie in der Schule nicht gefördert werde, droht ein weiteres Auseinanderdriften in der Gesellschaft”, meint Zierer. Es drohe zudem „ein weiterer Rückgang im Ehrenamt, der Wahlbeteiligung und womöglich auch eine Zuspitzung hinsichtlich des Vertrauens in das politische System“. Das könne man bereits heute in anderen Kontexten beobachten.
Bedrohte Demokratie
Buchkritik Michael J. Sandel – Das Unbehagen in der Demokratie. Was die ungezügelten Märkte aus unserer Gesellschaft gemacht haben
Sandels jetzt in aktualisierter Form erscheinender Klassiker der Neoliberalismus-Kritik aus dem Jahr 1996 ist ein Schlüsseltext für das Verständnis des wachsenden Unbehagens an der Demokratie in liberalen kapitalistischen Gesellschaften. Eine akribische Analyse der Erosion von Gemeinwohlorientierung und zivigesellschaftlichen Perspektiven in der politischen Ökonomie der USA.
Rezension von Anselm Weidner.
Aus dem Englischen von Helmut Reuter
S. Fischer Verlag, 512 Seiten, 32 Euro
ISBN 978-3-10-397498-0
Netzwerk Film & Demokratie Rechte Angriffe auf die Kultur: „Kunst ist demokratierelevant“
„Es ist erschreckend, wie rechte Tendenzen Einfluss auf die Kultur nehmen und nehmen wollen“, sagt Michael Schäfer vom Bundesverband Regie. Es werde Stimmung gemacht gegen unliebsame Ausstellungen, Theatervorstellungen würden gestört, exponierte Einzelpersonen privat abgemahnt und online mit Hassrede überzogen.
Geschichte Die Frankfurter Paulskirche – Wiege der deutschen Demokratie
Am 18. Mai 1848 tagte das erste, frei gewählte deutsche Parlament in der Paulskirche – ein revolutionäres Ereignis. Heute erinnert in der Kirche selbst wenig daran. Hilft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das zu ändern? Er will die Kirche zu einer modernen Erinnerungsstätte machen. Von Joachim Meißner. (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/frankfurter-paulskirche| Wenn Euch die deutsche Demokratiegeschichte interessiert, empfehlen wir eine weitere Folge von SWR2 Wissen „Die Badische Revolution 1848“ – Auftakt zur liberalen Demokratie“. | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen
Geschichte Die Badische Revolution 1848 – Auftakt zur liberalen Demokratie
„Völkerfrühling“ nennen Historiker oft die Aufstände in Europa im März und April 1848. Besonders rebellisch waren die einfachen Bürger in Baden. Sie kämpften gegen Unterdrückung und für Freiheit. Von Rainer Volk (SWR 2023) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/badische-revolution | Die rebellischen Kämpfer für Freiheit im Großherzogtum Baden 1948 zählen zur Frühgeschichte der Demokratie. In einer weiteren Folge von SWR2 Wissen: „Die Frankfurter Paulskirche – Wiege der deutschen Demokratie“ erfahrt Ihr mehr über das Bauwerk und seine bewegte Geschichte. | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen
Diskission „Wir sind das Volk“ – Stärken Bürgerräte die Demokratie?
Klimaschutz, Krankenhausreform, Digitalisierung: Politik ist oft zäh, Entscheidungen brauchen Zeit. Zuviel Zeit, meinen manche Bürger. Die Basis müsse ran, um Parlament und Regierung Druck zu machen, in Form von Bürgerräten. In Stuttgart hat gerade ein Klima-Bürgerrat die Arbeit aufgenommen. Was bringen solche Räte? Stützen oder beschädigen sie die Demokratie? Marion Theis diskutiert mit Prof. Dr. Frank Decker - Politikwissenschaftler Universität Bonn, Claudine Nierth - Mehr Demokratie e.V., Bruno Wipfler - Bürgerrat Klima Stuttgart
Demokratie und Schule
Bildung Wie politisch dürfen Lehrkräfte sein?
Darf eine Mathelehrerin Coronaregeln ablehnen, ein Sportlehrer die Antifa bewerben? Demokratiebildung gehört zu Schule. Aber politische Kontroversen müssen verfassungskonform sein. Von Anja Schrum. (SWR 2021) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/lehrkräfte-politisch | Mehr zum Thema Schule könnt ihr zum Beispiel in unserem Science-Talk „So kann Schule besser gelingen“, hören. | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@SWR2Wissen
Tandem Gespräch Unterrichtsziel Demokratie: Was die Grundschule Pattonville anders macht
Die Lehrerinnen Ulrike Schiller und Barbara Frösch beschreiben wie eine Grundschule zum Erlebnisraum für demokratisches Zusammenleben werden kann. Seit über zwanzig Jahren setzen sie dieses Prinzip in Remseck-Pattonville um.